Samstag, 14. Juli 2012

Anna Gavalda: Zusammen ist man weniger allein

Klappentext:

Philibert ist zwar ein historisches Genie, doch wenn er mit Menschen spricht, gerät er ins Stottern. Camille, magersüchtig und künstlerisch begabt, arbeitet in einer Putzkolonne, und Franck schuftet als Koch in einem Feinschmeckerlokal. Er liebt Frauen, Motorräder und seine Großmutter Paulette, die keine Lust aufs Altersheim hat. Vier grundverschiedene Menschen in einer verrückten Pariser Wohngemeinschaft, die sich lieben, streiten und versuchen, irgendwie zurecht zu kommen.

Inhalt / meine Meinung:

Philibert, aus einer adligen Familie stammend, wohnt mit Franck, einem Koch und Weiberheld, gemeinsam in einer riesigen Wohnung, in der die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Alles erinnert hier an Philiberts Vorfahren.

Camille arbeitet nachts in einem Bürogebäude als Putzfrau. Da sie durch ihre Magersucht einem Infekt nichts entgegen zu setzen hat, erwischt es sie eines Tages sehr heftig und sie liegt in einem sehr schlechten Zustand in ihrer zugigen, heruntergekommenen Dachgeschoßwohnung. Philibert, der Camille vom Sehen und von kurzen Unterhaltungen her kennt, macht sich Sorgen und rettet sie, indem er sie bei sich einquartiert.

Alle drei Charaktere schleppen Probleme mit sich herum. Philibert stottert und gebärdet sich arg exzentrisch, wenn auch liebenswert. Franck arbeitet fast rund um die Uhr. Seine knapp bemessene Freizeit verbringt er mit seinem Motorrad und wechselnden Affären. Außerdem muss er sich um seine Großmutter Paulette kümmern, die nach einem Sturz ins Altersheim musste und dort zu verkümmern droht. Camille ist künstlerisch sehr begabt, hat aber arge Probleme mit ihrer psychisch kranken Mutter und mit ihrer eigenen Magersucht. Ihr Kunststudium hat sie vor Jahren aufgegeben und lässt sich mehr oder minder treiben.

Camille und Franck geraten öfter aneinander, verlieben sich aber im Verlauf der Zeit ineinander. Außerdem holen die drei WG-Bewohner später auch noch Francks Großmutter Paulette zu sich. Alle Protagonisten wachsen im Verlauf der Handlung eng zusammen.

Mir hat das Buch sehr viel Freude bereitet. Zunächst werden die Hauptcharaktere mit ihren Macken und Problemen beschrieben, aber im Verlauf der Handlung wird immer mehr enthüllt, warum die Personen so geworden sind, wie sie eben sind. Bei allen Figuren gibt es eine Weiterentwicklung. Die Bande der Freundschaft und Liebe, die sie untereinander entwickeln waren sehr schön beschrieben und lassen einen mit einem warmen Gefühl im Herzen zurück. Wirklich wunderschön! Das einzige, was mir bei dem Buch Probleme bereitet hat war manchmal die direkte Rede – diese hat mich stellenweise verwirrt (wer sagt jetzt was?). Ansonsten ein sehr schönes, warmherziges Buch, das ich gerne weiterempfehle!

1 Kommentar:

  1. "Zusammen ist man weniger allein" habe ich schon vor ein paar Jahren gelesen. Mir hat das Buch damals auch gut gefallen. Hast du den Film schon gesehen? Den wollte ich mir eigentlich schon lange mal ansehen, habs aber bisher irgendwie noch nicht geschafft.

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