Freitag, 24. Februar 2012

Henning Mankell: Daisy Sisters

Klappentext:

Die “Daisy Sisters”, Elna und Vivi, sind beide siebzehn, als sie sich im Sommer 1941 zu einer gemeinsamen Radtour an die norwegische Grenze verabreden. Sie träumen von Freiheit und Unabhängigkeit und davon, aus der sozialen Enge ihres Alltags auszubrechen und etwas aus ihrem Leben zu machen. Doch vor allem Elnas hochfliegende Pläne werden vom Schicksal ein ums andere Mal durchkreuzt…

Meine Meinung:

Ich kannte Mankell bisher nur durch seine Wallander-Krimis (die ich sehr mochte) und ich muss sagen, dass mich auch “Daisy Sisters” überzeugt hat. Das Buch handelt von Frauenleben in Schweden von den 1940er bis zu den frühen 1980er Jahren. Die Hauptfiguren sind Elna, die bei einer Radtour mit ihrer Freundin Vivi vergewaltigt und dabei schwanger wird und ihre Tochter Eivor, die auch früh Mutter wird. Beide Frauen müssen sich mit den gesellschaftlichen Normen und Regeln auseinandersetzen, die vorgaben, wie eine Frau sich zu verhalten und zu leben hat. Hinzu kommen die gesellschaftlichen Realitäten, die auf Arbeiter, auf “einfache Leute” einwirkten und immer noch einwirken. Eine wirkliche Emanzipation gelingt den Hauptfiguren nicht, auch wenn Eivor sich in einer Männerdomäne behauptet (sie wird Kranfahrerin) und sich den Respekt ihrer männlichen Kollegen erkämpft. Auch Eivors Tochter Linda wird sehr früh schwanger und setzt so das “Schicksal” oder das Lebensmodell ihrer Großmutter und ihrer Mutter fort.

Ich finde das Buch sehr lesenswert, da mich Lebensrealitäten im Verlauf der Geschichte immer sehr interessieren und es Mankell gelingt, gesellschaftliche Missstände sehr klar aufzuzeigen. Sehr empfehlenswert!

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