Sonntag, 14. Oktober 2012

Tess Gerritsen: Leichenraub

Klappentext:

Bei der Gartenarbeit stößt die frischgebackene Hausbesitzerin Julia Hamill auf ein altes Skelett. Neugierig geworden bringt sie die Knochen zur Untersuchung und dort entdeckt die Pathologic Maura Isles: Es sind die Gebeine einer jungen Frau, die vor ungefähr zweihundert Jahren ermordet wurde. Schockiert und gleichzeitig neugierig geworden, sucht Julia nach Hinweisen auf das, was sich an dem Ort zugetragen hat, wo heute ihr Haus steht. Vielleicht kann sie damit dem so respektlos verscharrten Opfer späte Gerechtigkeit verschaffen. Und tatsächlich, mithilfe eines Cousins der Vorbesitzerin und vielen alten Dokumenten rekonstruiert Julia die Vergangenheit: eine atemberaubende Geschichte von Mord, Verrat, Habgier und einer verzweifelten Liebe, für die es keine Zukunft gibt.

Im Mittelpunkt steht die Bostoner Universität im Jahre 1830, wo der Tod in zweifacher Hinsicht allgegenwärtig ist. Denn ein Frauenmörder treibt genau dort sein Unwesen, wo man versucht durch Forensik, Pathologie und Autopsien dem Tod für immer ein Schnippchen zu schlagen: an der medizinischen Fakultät. Und wo der junge, begabte Medizinstudent Norris Marschall alles daran setzt, den gefährlichen Sensenmann zu stellen – und dabei seine einzige Zeugin in höchste Gefahr bringt…

Zum Inhalt:

Julia Hamill ist frisch geschieden und hat sich als Rückzugsort ein stark baufälliges Haus gekauft, das sie nun selbst renoviert. Bei der Gartenarbeit stößt sie auf ein Skelett, von dem sich nach eingehender Untersuchung herausstellt, dass es über 200 Jahre alt ist und von einer weiblichen Person stammt. Der Fund wird im näheren Umkreis bekannt und einige Zeit später meldet sich der Cousin der Vorbesitzerin des Hauses bei Julia. Er bietet ihr an, sich durch viele Kartons mit alten Schriftstücken zu arbeiten und so eventuell mehr über die Geschichte des Hauses und die zu Tode gekommene Frau zu erfahren. Da ihre Neugier geweckt ist, stimmt Julia zu und besucht den alten Herrn in seinem Haus, um mit ihm die Vergangenheit zu erforschen.

In Rückblenden wird die Geschichte des jungen Medizinstudenten Norris Marshall erzählt, der Sohn eines Farmers ist und sich seinen finanziell besser gestellten Mitstudenten zumindest was das gesellschaftliche Ansehen betrifft unterlegen fühlt. Man schreibt das Jahr 1830 und das Kindbettfieber grassiert in Boston. Die junge Irin Aurnia wartet im Krankenhaus auf die Geburt ihres Kindes. Ihre Schwester Rose weicht ihr nicht von der Seite und kümmert sich um die hochschwangere und geschwächte junge Frau so gut sie kann. Doch Aurnia geht es immer schlechter und kurz nach der Geburt des Kindes stirbt sie. Rose ist nun komplett auf sich allein gestellt, da von Aurnias Mann nichts zu erwarten ist. Sie nimmt ihre Nichte mit und schlägt sich durch, so gut sie kann. Allerdings wird sie Zeugin eines bestialischen Mordes an einer Krankenschwester und auch sie selbst wird verfolgt. Rose hat das Gefühl niemandem mehr vertrauen zu können, auch dem Medizinstudenten Norris traut sie zunächst nicht, als er ihr seine Hilfe anbietet. Er hat den Mörder, den Boston Reaper, auch gesehen und gerät schließlich selbst in Verdacht, der Täter zu sein. Bei der Suche nach dem wahren Drahtzieher hinter den mysteriösen Geschehnissen geraten Mitglieder der höchsten Gesellschaftsschichten Bostons in Verdacht und auch Rose gerät in sehr große Gefahr bis schließlich die Wahrheit ans Licht kommt.

Meine Meinung:

Die Geschichte um den Boston Reaper hat mich sehr in ihren Bann gezogen und auch die Bezüge in die Gegenwart mit der Geschichte um Julia Hamill fand ich sehr interessant. Faszinierend waren auch die Beschreibungen der medizinischen Praxis im Jahr 1830 – unvorstellbar, dass sich beispielsweise die Ärzte damals nicht die Hände wuschen, bevor sie Patienten behandelten. Die Handlung beziehungsweise die schrittweise Enthüllung des Täters ist überhaupt nicht vorhersehbar und sehr spannend. Wer historische Geschichten und Krimis mag ist hier sehr gut bedient. Eine klare Leseempfehlung von mir!


(4/5)

1 Kommentar:

  1. Tess Gerritsen ist eine der besten Autorinnen die ich kenn.
    Ich lese eigentlich nur historische Romane, aber wenn sie schreibt, dann lege ich diese dafür weg!
    Ich emphehle dieses Buche ebenfalls wärmstens weiter :)

    Viele Grüße
    Yvonne

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