Samstag, 15. September 2012

Donna W. Cross: Die Päpstin

Klappentext:

Im bitterkalten Winter des Jahres 814 bringt die heidnische Frau des Dorfpriesters ein Mädchen zur Welt: Johanna. Sie wächst in einer Welt düsteren Aberglaubens auf, gegen den ihr Vater grausam zu Felde zieht; er lässt sogar die Hebamme des Ortes als Hexe verfolgen. Ein Mensch erkennt bei Johanna besondere Gaben – Aeskulapius, der Pädagoge aus dem fernen Byzanz, weist die als einziges Mädchen in die Lehren der Philosophie und Logik ein. Doch beinahe wird Johanna ihr Wissensdurst zum Verhängnis. Nur der Ritter Gerold, ihr Freund und späterer Liebhaber, vermag sie vor dem grausamen Magister Odo zu bewahren. Nach einem verheerenden Feldzug der Normannen weiß sie endgültig: Frauen wie sie überleben in dieser Welt nicht. So geht sie als Mönch verkleidet ins Kloster Fulda. Als Medicus betritt sie Jahre später Rom, die Stadt des Papstes – wo die Wechselfälle des Schicksals sie schließlich selbst auf den heiligen Stuhl bringen.

Zum Inhalt:

Johanna wächst in ärmlichen Verhältnissen als Tochter des Dorfpriester von Ingelheim auf. Schon früh zeigen sich ihr wacher Verstand und ihre große Intelligenz. Doch Mädchen war in der damaligen Zeit der Zugang zum Wissen und Lernen versperrt. Dennoch bringt ihr Bruder, welcher der große Hoffnungsträger des Vaters ist und auf eine scola geschickt werden soll, ihr das Lesen und Schreiben bei. Die Hoffnungen des Vaters zerschlagen sich, als sein ältester Sohn stirbt. Stattdessen soll der jüngere Sohn auf die Schule geschickt werden, doch er tut sich sehr schwer mit dem Lernen. Der Lehrmeister Aeskulapius erkennt durch einen Zufall Johannas Begabung und unterrichtet sie fortan. Als der Lehrmeister sein Amt niederlegen muss, verspricht er alles dafür zu tun, dass Johanna weiter lernen darf. Monate später, Johanna hat die Hoffnung schon fast aufgegeben, kommt ein Abgesandter einer Lehranstalt, der sie abholen soll. Ihr Vater schickt stattdessen ihren Bruder mit. In dieser Nacht flieht Johanna von zu Hause und beide Kinder werden fortan weit von Ingelheim entfernt unterrichtet.

Weil sie ein Mädchen ist, sieht sich Johanna fortwährend mit Erniedrigungen konfrontiert. Nur Gerold, bei dessen Familie sie wohnt, ist ihr wohlgesonnen und es entwickeln sich sogar zarte Bande der Liebe zwischen den beiden. Doch Gerold will Johanna und sich selbst nicht gefährden und verlässt sein Heim für einige Zeit. Seine Frau hat mitbekommen, dass sich zwischen ihrem Mann und Johanna eine Liebesgeschichte entwickelt und will Johanna gegen ihren Willen verheiraten. Am Tag der Hochzeit wird das Dorf von Normannen überfallen und nur Johanna überlebt den schrecklichen Angriff. Sie beschließt, fortan als Mann zu leben – so zieht sie die Kleidung ihres toten Bruders an und geht nach Fulda ins Kloster. Dort wird sie zum Arzt ausgebildet und erweist sich als gelehriger Schüler. Als sie schließlich selbst erkrankt und befürchten muss, dass ihre wahre Identität erkannt wird, flieht sie und geht nach Rom, um dort ihre Studien weiterzuführen und als Arzt tätig zu sein. Schließlich wird sie der Leibarzt des Papstes und übernimmt das Pontifikat schließlich selbst.

Gerold tritt immer wieder in ihr Leben, doch sie finden nicht wirklich zueinander, da Johannas Lebensweise dies einfach nicht zulässt. Sie kann sich einfach nicht dazu entschließen, ihrem Leben als Mann den Rücken zu kehren…

Meine Meinung:

Die Geschichte um Johanna oder Johannes Anglicus ist spannend erzählt und lässt sich gut lesen. Teilweise konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Was mich allerdings etwas gestört hat (wie auch schon bei “Die Säulen der Erde” von Ken Follett) war, dass die Charaktere entweder nur gut (Johanna und Gerold) oder nur schlecht (Johannas Vater, Odo) sind. Es gibt nicht viele Graustufen, sondern eher nur schwarz und weiß. Gut fand ich, dass die Autorin noch ein Kapitel angefügt hat, das sich damit beschäftigt, ob es die Päpstin Johanna wirklich gegeben hat. Darüber kann man sich dann abschließend eine eigene Meinung bilden. Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten.


(4/5)

6 Kommentare:

  1. Ach, das habe ich auch vor ein paar Jahren gelesen und ist mir gut in Erinnerung geblieben. 4 Sterne hätte ich auch gegeben.

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  2. In Erinnerung bleiben wird es mir bestimmt auch! Hat mir im großen und ganzen echt gut gefallen. :)

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  3. Off-Topic:
    Magst du Awards? Hier kommt einer geflogen:
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  4. Ich habe 'Die Päpstin' auch vor ein paar Jahren gelesen und fand das Buch damals sehr spannend. Hast du dir die Verfilmung schon angesehen?

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  5. Hallo Lisa! :)
    Ich sehe gerade, dass du einige Kommentare hinterlassen hast. Leider habe ich sie alle jetzt erst gesehen. :(
    Die Verfilmung habe ich mir vor einiger Zeit angesehen und fand sie sehr gut umgesetzt! :)

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  6. Ohje... und den Award von nakura sehe ich ja auch jetzt erst... :o SORRY!! :(

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