Samstag, 6. Juli 2013

Kathryn Stockett: Gute Geister–The Help

Klappentext:

Jackson, Mississippi, 1962: Skeeter ist frustriert. Nach dem Studium verbringt sie die Tage auf der elterlichen Baumwollfarm, als einzige ihrer Freundinnen ohne einen Ring am Finger. Sehr zum Missfallen der Mutter. Skeeter wünscht sich nur eins: Sie will weg aus dem engen Jackson und als Journalistin in New York leben. Und um diesem Ziel näher zu kommen, verbündet sie sich mit zwei schwarzen Dienstmädchen, die ebenso wie sie unzufrieden sind: Aibileen zieht die Kinder ihrer Arbeitgeber auf und bring ihnen bei, sich selbst zu lieben – das Tafelsilber darf sie aber nicht anfassen. Und Minny ist auf der Suche nach einer neuen Stelle. Sie ist bekannt für ihre Kochkünste, aber sie ist auch gefürchtet: Denn Minny trägt das Herz auf der Zunge. Und gemeinsam beschließen die drei außergewöhnlichen Frauen, gegen die Konventionen ihrer Zeit zu verstoßen und etwas Unglaubliches zu wagen.

Über die Autorin:

Kathryn Stockett ist in Jackson, Mississippi, aufgewachsen, wo ihr Roman spielt. Nach dem Studium der Englischen Literatur zog sie nach New York, wo sie bei Zeitschriftenverlagen arbeitete. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Atlanta. “Gute Geister” ist ihr erster Roman, der gleich zu einem phänomenalen Erfolg wurde. Er stand über 100 Wochen auf den ersten Rängen der New York Times Bestsellerliste und wurde in 40 Sprachen übersetzt. Die Verfilmung “The Help” war für vier Oscars nominiert; Octavia Spencer wurde für ihre Rolle als Minny mit dem Oscar für die beste Nebendarstellerin ausgezeichnet.

Zum Inhalt:

Eugenia Phelan, genannt Skeeter (also Moskito), hat gerade ihr Studium beendet und möchte gerne Schriftstellerin werden. Auf ihre Bewerbungen in New York erhält sie keine Rückmeldung und so zieht sie sich auf die Baumwollplantage ihrer Eltern in Jackson, Mississippi zurück. Dort ergattert sie einen Job als Haushaltskollumnistin. Dumm nur, dass Skeeter überhaupt keine Ahnung von Haushaltsdingen hat – schließlich hatten ihre Eltern immer ein Dienstmädchen, das sich um solcherlei Dinge gekümmert hat. So kommt es, dass Eugenia mit Aibileen, der schwarzen Haushaltshilfe einer Freundin in Kontakt tritt und diese um Hilfe bittet.

Jackson ist Anfang der 1960er Jahre ein Bollwerk des Rassismus und des Konservativismus. Doch Skeeter spürt, dass es so nicht weitergehen kann. Dass etwas falsch läuft, kommt ihr massiv ins Bewusstsein, als ihre Freundin Hilly sich beim Bridgenachmittag für die Einrichtung separater Dienstbotentoiletten einsetzt. Es herrscht unter der weißen Bevölkerung die Angst, sich beim schwarzen Hauspersonal durch das Benutzen der selben Toilette mit Krankheiten zu infizieren.

Schließlich erhält Eugenia doch eine Rückmeldung auf eine Bewerbung. Miss Stein aus New York kontaktiert sie und gibt ihr den Tipp, ein Buch über ein Thema zu schreiben, das ihr wirklich am Herzen liegt. Sollte das Thema interessant genug sein, könnte es sogar zu einer Veröffentlichung kommen. Das Sujet ist recht schnell gefunden: die Erfahrungen schwarzer Hausmädchen mit ihren Dienstherren. Wie viel Sprengstoff dieses Thema birgt, wird Skeeter allerdings erst nach und nach bewusst.

Maßgeblich an der Entstehung des Buches beteiligt sind die beiden Haushaltshilfen Aibileen und Minny. Aibileen ist um die 50 und hat fast ihr ganzes Leben damit verbracht die Kinder weißer Familien zu betreuen. Doch immer um die Zeit, wenn die Kinder begannen, die rassistischen Einstellungen ihrer Eltern zu übernehmen, wechselte sie den Arbeitgeber. Ihr einziges eigenes Kind, einen sehr intelligenten und begabten Sohn hat sie durch einen schrecklichen Unfall verloren. Auch Aibileen merkt, dass es so nicht weitergehen kann und erklärt sich deshalb, trotz der befürchteten negativen Konsequenzen, bereit, Eugenia bei ihrem Buch zu helfen.

Minny ist das zweite Dienstmädchen, das von der Wichtigkeit des Buchprojektes überzeugt werden kann und das daran mitwirkt. Sie ist für ihre großartigen Kochkünste aber auch für ihr loses Mundwerk bekannt. Doch zuletzt hat sie sich mit der falschen angelegt: Hilly ist Vorsitzende der League und sie weiß Intrigen zu spinnen und Menschen zu manipulieren. Minny fürchtet sich vor der Rache der Tochter ihrer ehemaligen Arbeitgeberin und auch sie hofft darauf, dass die Dinge sich endlich beginnen zu ändern…

Alle drei Frauen wissen zu Beginn nicht, worauf sie sich mit dem Buchprojekt einlassen. Doch schon bald folgen Konsequenzen, die ihr Leben gewaltig durcheinander bringen und auf den Kopf stellen…

Meine Meinung:

Nur ein Wort zu Beginn: GROSSARTIG! Es hat Potenzial, mein Buch des Jahres 2013 zu werden. Das Buch wird abwechselnd aus der Perspektive von Miss Skeeter, Aibileen und Minny erzählt, was ich als Aufbau sehr gut finde. Die Sprache bei der Schilderung der Ereignisse aus der Sicht von Aibileen und Minny wirkt nie aufgesetzt oder gekünstelt. Die Schilderung des allgegenwärtigen Rassismus und der Selbstverständlichkeit mit der dieser ausgelebt wird lässt einem teilweise fast das Blut in den Adern gefrieren. Gleichzeitig wird aber auch deutlich, dass die weißen Ladies auch mitnichten emanzipiert waren. Das Streben ist bei den meisten Frauen nur darauf ausgelegt, eine gute Partie zu machen und – sofern sie schon verheiratet sind – eine gute Ehefrau und ein gutes Mitglied der League zu sein. Doch bei aller Schrecklichkeit bleibt die Hoffnung nicht auf der Strecke, denn das Buch endet positiv: mit der Aussicht auf einen gesellschaftlichen Wandel und persönliche Weiterentwicklung. Einfach nur toll und uneingeschränkt weiterzuempfehlen!


(5/5)

2 Kommentare:

  1. Ich kenne leider nur den Film und der super! Falls du ihn noch nicht kennst, unbedingt ansehen ;-)

    Schönes Wochenende!

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  2. Den möchte ich mir auch unbedingt bald ansehen, weil ich echt gespannt bin, wie die Handlung im Film umgesetzt wird! :)

    Dir auch ein schönes Wochenende!

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