Montag, 12. August 2013

[Rezension] Anne B. Ragde: Das Lügenhaus

Klappentext:

Trondheim im Norwegen: Als die Bäuerin Anna nach einem Schlaganfall im Sterben liegt, kommt die Familie nach Jahrzehnten erstmals wieder zusammen. Tor, der älteste Sohn, der den Hof übernommen hat und Schweinezucht betreibt, verständigt nicht nur seine beiden Brüder – Margido, der vor Jahren den Kontakt zum Elternhaus abgebrochen hat und sich als Bestattungsunternehmer selbständig gemacht hat, und Erlend, der mit seinem Lebensgefährten als Schaufensterdekorateur in Kopenhagen lebt –, sondern auch seine Tochter Torunn, die er nur ein einziges Mal gesehen und vor seiner Familie verheimlicht hat. Nun, am Sterbebett der Mutter, hält ausgerechnet der unscheinbare Vater eine riesige Überraschung bereit, die das bisherige Leben aller in Frage stellt…

Zum Inhalt:

Margido, der Bestattungsunternehmer ist erfolgreich in seinem Beruf, hatte allerdings noch nie eine Beziehung zu einer Frau und ihm ist im Laufe der Zeit der vorher reichlich vorhandene Glaube abhanden gekommen. Zu seiner Familie hat er keinen Kontakt mehr.

Erlend ist als Dekorateur tätig und lebt mit seinem Partner, einem erfolgreichen Redakteur zusammen in Kopenhagen. Die beiden sind glücklich miteinander, schlagen aber was den Alkoholkonsum betrifft oftmals über die Stränge. Wie sein Leben aussah, bevor er nach Kopenhagen kam, daraus macht Erlend ein großes Geheimnis.

Tor ist als einziger in der Heimat geblieben und bewirtschaftet den elterlichen Hof. Vor einiger Zeit hat er von der Rinderhaltung auf die Schweinemast umgestellt. Er schlägt sich eher schlecht als recht durch. Von seiner Mutter wird er im Haushalt unterstützt. Das Verhältnis zum Vater ist quasi inexistent. Als die Mutter schwer erkrankt, benachrichtigt er seine Brüder sowie seine Tochter, von welcher seine Brüder nichts wissen.

Torunn hat ihren Vater Tor bisher nur einmal in ihrem ganzen Leben gesehen und auch dieses eine Treffen verlief nicht besonders positiv. Sie ist seit kurzem geschieden und ist als Hundetrainerin tätig. Trotz der eher schlechten bzw. nicht vorhandenen Beziehung zu ihrem Vater folgt sie seiner Einladung, ihre Großmutter zu sehen, bevor diese stirbt.

Die Begegnungen der Protagonisten sind teils sehr problematisch, doch irgendwie raufen sie sich zusammen. Bis schließlich der von allen nicht besonders beachtete Vater und Mann der Bäuerin ein Familiengeheimnis lüftet, das alles verändern wird.

Meine Meinung:

Mir hat das Buch gut gefallen. Der Handlungsverlauf wird abwechselnd aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten geschildert. Die Autorin schafft es, Stimmungen gut zu transportieren und diese fast greifbar zu machen. Hierbei meine ich vor allem die Trostlosigkeit auf dem elterlichen Hof. Ein gutes Buch, das mir Lust darauf gemacht hat, auch die beiden Folgebände noch zu lesen.

♥♥♥♥
(4/5)

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