Montag, 12. August 2013

[Rezension] Markus Zusak: Die Bücherdiebin

Klappentext:

Diese widersprüchliche Natur des Menschen! Ein bisschen gut, ein bisschen böse. Man muss nur einen Schuss Wasser dazugeben und umrühren.

Molching bei München. Hans und Rosa Hubermann nehmen die kleine Liesel Meminger bei sich auf – für eine bescheidene Beihilfe, die ihnen die ersten Kriegsjahre kaum erträglicher macht. Für Liesel jedoch bricht eine Zeit voller Hoffnung, voll schieren Glücks an – in dem Augenblick, als sie zu stehlen beginnt. Anfangs ist es nur ein Buch, das im Schnee liegen geblieben ist. Dann eines, das sie aus dem Feuer rettet. Eine Diebin zu beherbergen, wäre halb so wild, sind die Zeiten doch ohnehin barbarischer denn je. Doch eines Tages betritt ein jüdischer Faustkämpfer die Küche der Hubermanns…

“Die Bücherdiebin” erzählt von kleinen Freuden, großen Tragödien und der gewaltigen Macht der Worte. Eine der dunkelsten und doch charmantesten Stimmen und eine der nachhaltigsten Geschichten, die in jüngster Zeit zu vernehmen waren.

Zum Inhalt:

Liesel Meminger befindet sich gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Bruder auf einer Bahnfahrt nach Molching. Die Geschwister sollen von nun an von den Hubermanns als Pflegeeltern betreut werden. Doch Liesels Bruder übersteht die Reise nicht. Schwer krank, stirbt er während der Zugfahrt und lässt seine verstörte Schwester zurück. Während der Beerdigung des Bruders bemerkt Liesel ein verlorenes Buch im Schnee und nimmt es an sich und das, obwohl sie mit ihren neun Jahren noch gar nicht richtig lesen kann.

Die erste Zeit bei den Pflegeeltern gestaltet sich schwierig. Rosa Hubermann fällt eher durch ihre derbe Ausdrucksweise als durch pädagogisches Geschick auf und auch Hans Hubermann findet nur langsam Zugang zu Liesel. Mit der Zeit jedoch offenbart sich der wahre Charakter der Hubermanns. Die Eheleute sind bodenständig, zuverlässig, empathisch und sie stehen zu ihrem Wort.

Auch gelingt Hans Hubermann, was den Lehrern nicht so recht gelingen will: bei nächtlichen Lesestunden platzt bei Liesel der Knoten und sie lernt lesen. Bücher haben fortan eine Sogwirkung auf sie, die so stark ist, dass sie zur Bücherdiebin wird.

Weitere wichtige Bezugspersonen für Liesel sind Rudi, der Nachbarsjunge, mit dem sie eine tiefe Freundschaft verbindet und Max, der jüdische Faustkämpfer, der eines Abends bei den Hubermanns auftaucht und der Hans an ein Versprechen erinnert, das er vor langer Zeit gegeben hat und das nun eingelöst werden soll…

Meine Meinung:

Ich musste mich erst in die Erzählweise einfinden, aber dann hat mich das Buch in seinen Bann gezogen. Der Autor hat einen sehr außergewöhnlichen Erzähler ausgewählt: den Tod. Dieser schildert auf eine lakonische aber nie zynische Weise die Geschehnisse in Molching aber auch seine Sicht auf den Weltenlauf und vor allem auf den Krieg und das massenweise Sterben – natürlich auch durch den Genozid. Für mich ein sehr bewegendes Buch, das ich jedem nur wärmstens ans Herz legen und für das ich eine klare Leseempfehlung aussprechen kann.

♥♥♥♥♥
(5/5)

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen